Milena Andree ist Fotografin, Atelierbesitzerin in Potsdam und kreative Geschichtenerzählerin mit Kamera. Ihre Leidenschaft gilt emotionalen Hochzeiten, inszenierten Portraits und der Weitergabe ihres Wissens in persönlichen Coachings. Zwischen Couturekleidern und echten Gefühlen nimmt sie uns mit hinter die Kulissen eines erfüllten Kreativlebens.
Tomey: Milena, kannst du uns erzählen, wie du zur Fotografie gekommen bist? Gab es einen bestimmten Moment oder eine Inspiration, die dich dazu gebracht hat?
Milena: Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich schon ganz früh mit meinem Uropa…na ihr wisst schon! 😀 Obwohl sowohl mein Uropa, als auch mein Papa passionierte Hobbyfotografen waren, kam es bei mir eher später und anders. Im Grunde genommen habe ich ganz klischeehaft als 14jährige mit einer model-begeisterten Freundin jede Woche „Germanys Next Topmodel“ geguckt und dann mit der DigiCam beschlossen, dass wir das doch auch (vielleicht sogar besser ;)) können.
Schnell zeigte sich, dass ich noch mehr Interesse an der Seite hinter der Kamera habe und unzählige Ideen Bilder anzuleiten. Das war der Grundstein für alles und die restliche Begeisterung für die Modelseite ist heute eben ein geschätztes Hobby geblieben.
Tomey: Erinnerst du dich an dein erstes professionelles Shooting? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Milena: Hmm… also wenn professionell meint, dass ich das erste mal auf TfP-Basis ein mir bis dato fremdes Model fotografiert habe, dann war das 2015 und an einer Location mitten in Berlin, die ich bis heute sehr mag. Ich war aufgeregt und wollte zeigen, was ich alles kann! 😉 Ist aber insoweit geglückt, dass das Model und ich danach happy waren und es war der Anfang von ca. 500 weiteren Portrait-Shootings bis heute. 😀
Wenns meint mein erstes kommerzielles Shooting, dann war das 2017 tatsächlich meine erste eigene Hochzeitsreportage – ich hatte die Hosen wirklich voll! Ich war mir der Verantwortung jede Minute des Tages bewusst, aber es war auch der Beginn einer bis heute nicht endenden Leidenschaft für die Hochzeitsfotografie.
Tomey: Wie hat sich dein Stil und deine Herangehensweise an die Fotografie im Laufe der Jahre verändert?
Milena: Ich würde tatsächlich sagen, dass ich schon immer recht flexibel und anpassungsfähig auf die äußeren Umstände war und dadurch bezogen auf Shootings sehr spontan. So kam es nicht selten vor, dass ich im Fundus eine große Tasche mit allen Kleidern, Outfits und Accessoires vollgepackt habe, die zum Model und der Location passen könnten und dann ging es schon los.
Immer mit Blick auf das, was uns als Beteiligte dann am Ort des Geschehens inspiriert und das Beste aus einem Set herausholt. Meine freien Shootings gestalte ich manchmal immer noch so, wenn ich mit erfahrenen Modellen arbeite. Heute arbeite ich aber auch manchmal sehr konzeptionell (Moodboard, Outfit- und Styling-Planung), weil oft mehr Beteiligte dranhängen oder ich zweckgebunden arbeite (z.B. die Erstellung von konkretem Promo-Material für eine kommende Kundenaktion). Aber oft hole ich mir die „Leichtigkeit“ aus meinen Anfängen zurück und arbeite frei nach dem Motto: „Planlos geht der Plan los!“.
Tomey: Welche Herausforderungen hast du auf deinem Weg als Fotografin erlebt, und wie hast du sie gemeistert?
Milena: Oh, wo fange ich an?!? Spaß beiseite, aber Selbstständigkeit ist kein Zuckerschlecken.
Egal wie sehr ich es will und es auch liebe – es bereitet oft Kopfschmerzen, es sind Sorgen und Rückschläge damit verbunden.
Man muss betriebswirtschaftliches, steuerliches und marketingtechnisches Wissen anhäufen, obwohl man „einfach nur Fotografin sein“ wollte. Ich bin zwar nicht naiv an die Sache rangegangen und habe brav vorher ein Studium in einer Branche abgeschlossen, die ein Sicherheitsnetz für mich sein könnte, aber trotzdem habe ich im Januar 2020 zu Beginn meiner Hauptselbstständigkeit wirklich nicht gedacht, dass ich 2025 schon 2 Jahre Pandemie, Lockdowns, Übernahme eines Miet-Loftstudios, Schließung desselbigen und eine Neueröffnung eines wunderschönen eigenen Fotoateliers erlebt haben werde. Aber am Ende sind das auch alles Meilensteine und persönliches Wachstum in der Retrospektive.
Gelernt habe ich definitiv, dass Leidenschaft und Hoffnung allein nicht für diese Selbstständigkeit ausreichen. Es braucht zudem viel Zeit, Geduld, Resilienz und noch mehr Durchhaltevermögen und eine Prise Problemlöser-Mentalität.
Tomey: Du modelst auch – was macht dir persönlich mehr Spaß, vor oder hinter der Kamera zu stehen? Und wie kam es dazu, dass du mit dem Modeln angefangen hast?
Milena: Kann ich dir so definitiv nicht sagen. Die beiden Dinge haben einen unterschiedlichen Stellenwert in meinem Leben. Die Fotografie ist Berufung und Beruf für mich – ich liebe was ich tue und bin jeden Tag dankbar, dass ich mein Unternehmen damit florieren lassen darf.
Das Modeln ist ein Hobby, eine persönliche Entwicklungsreise und das Ausleben eigener Ideen, die vielleicht andere Fotografen besser umsetzen können als ich as Selbstportrait. Außerdem erinnere ich mich durch den Seitenwechsel gerne an das Gefühl vor der Kamera und kann meinen Kund*innen dadurch auch deutlich mehr Sicherheit geben.
Tomey: Dein Fokus liegt stark auf der Hochzeitsfotografie. Was fasziniert dich an diesem Bereich besonders?
Milena: Es ist das Gefühl jemandem etwas ganz besonderes schenken zu können. Man verbindet sich außerdem für immer mit den Bildern und damit auch mit „seinen“ Paaren. Das ist einfach ein besonderes Gefühl. Außerdem – in welchem Job hat man sonst noch zu einem so großen Prozentsatz mit so glücklichen Menschen an einem für sie so besonderen Tag zu tun? 😉 Es steckt ganz viel Positivität in dem Job und ich liebe das!
Tomey: Hochzeiten sind emotionale und oft stressige Events – wie gehst du mit diesem Druck um?
Milena: Erfahrung, Geduld, Empathie und ganz viel Vertrauen ins eigene Handwerk helfen definitiv. Ansonsten glaube ich daran, dass man eben vom ganzen Wesen entweder für diese Art Job gemacht ist oder eben nicht. Ich liebe temporeiche Reportagen, bei denen ich so richtig mein Können ausleben und de, Brautpaar danach ein riesiges Geschenk damit machen kann.
Tomey: Gibt es eine bestimmte Hochzeit oder ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Milena: Definitiv die erste Hochzeit, die ich alleinverantwortlich (nicht als Second Shooter fotografiert habe. Das Gefühl, die Euphorie, das Adrenalin und den Stolz, den das fantastische Feedback ausgelöst haben – für immer ein „Marmeladenglas-Moment“! An dem Tag wurde der Grundstein gelegt, dass ich das heute voller Freude meinen Job nenne. 🙂
Tomey: Wie kam es dazu, dass du dein eigenes Studio „Fotoatelier Milena Andree” gegründet hast?
Milena: Eigentlich durch Zufall, denn auch wenn ich schon lange von eigenen Räumen für meine Fotografie geträumt habe… finde mal geeigneten und bezahlbaren Raum in Berlin. 😉 Dann hat mich durch Zufall eine tolle Kollegin in ein ehemaliges Tageslicht-Loft eingeladen und dort wurde ich erst Mieterin mit einigen Tagen pro Monat und einige Monate später Mitinhaberin. Bevor das allerdings so richtig durchstarten konnte mit unseren vielen Ideen, wurde das Gebäude verkauft und wir gekündigt…:(
Trotzdem hatte ich durch diese vorangegangene Verantwortung den Mut, als sich ganz kurze Zeit nach der Kündigung meine große Chance auf etwas ganz eigenes ergeben hat. Und so wurde ich vor einem knappen Jahr zur alleinigen Eigentümerin eines wundervollen Tageslichtateliers in Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam.
Tomey: Inwiefern unterscheidet sich deine Studioarbeit von deiner Hochzeitsfotografie? Gibt es besondere Konzepte, die du dort verfolgst?
Milena: Es ist wirklich komplett konträr. Wenn ich erstmal an die Studioarbeit denke, dann denke ich eher an meine inszenierter Fotografie. Wenn ich an meine Reportagenarbeit denke, dann habe ich das Einlassen auf die große Idee im Kopf. Dann bin ich auf der Mission das allerbeste aus den Gegebenheiten herauszuholen und alles zu tun, damit es die allerschönsten Momente und Zwischenmomente auf den fertigen Fotos gibt!
Tomey: Deine Bilder haben oft einen sehr verträumten, nostalgischen Look. War das von Anfang an dein Stil, oder hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt?
Milena: Entwickelt hat sich das dadurch, dass ich Accessoires, wie alte Uhren, Koffer, alte Bücher mit schönen Einbänden und eben Vintage-Outfits schon immer sehr ästhetisch finde und mag. Das hab ich irgendwann mal in meine Portrait-Shootings integriert und dann wurde es einfach mehr und irgendwann etwas extravaganter mit den Couture-Kleidern, die mir einen besonderen visuellen Reiz in großen Natur-Locations, wie beispielsweise der Sächsischen Schweiz geben. Ich mag bis heute aber beides – kommerziell gefragter ist bei mir Couture-Fotografie, aber auf Vintage möchte ich nicht verzichten und fokussiere mich gerade wieder etwas stärker darauf!
Tomey: Du nutzt häufig Prismen und Reflexionen – was reizt dich besonders an dieser Technik?
Milena: Ich mag es den Bildern schon in der Kamera den besonderen Touch zu verleihen. Die ersten 3 Jahre ca. habe ich praktisch kein Photoshop genutzt und „nur“ mit Lightroom primär am Look geschraubt und praktisch keine tiefere Retusche vorgenommen. So kam aber schnell der Wunsch die Bilder trotzdem irgendwie noch etwas spannender zu gestalten. Daraufhin der erste Prisma-Test und „ZACK“ – große künstlerische Liebe für direkt hinein fotografierte Effekte.
Tomey: Welche anderen gestalterischen Mittel oder Techniken wendest du besonders gerne an?
Milena: Gar nicht so einfach zu verallgemeinern.
Ich arbeite gerne mit Dreidimensionalität und ich mag es, wenn meine Bilder schon „so fertig wie möglich“ aus der Kamera kommen. Ansonsten bin ich einfach kein besonderer Techniker, sondern ein Mensch der Übung, des Ausprobierens und des Bauchgefühls – auch in der Fotografie.
Tomey: Gibt es künstlerische oder fotografische Vorbilder, die dich inspiriert haben?
Milena: Zahllose – bewusst und unbewusst. Aber meistens inspirieren mich Menschen, die in ihrer künstlerischen, ebenso wie in ihrer privatpersönlichen Identität zusagen. Ich bin tatsächlich noch nie ein Mensch für die Glorifizierung von Einzelpersonen gewesen, aber es gibt zahllose Künstler, denen ich meine Anerkennung von Herzen gerne schenke.
Tomey: Du bietest Coachings für andere Fotografen an – wie kam es dazu?
Milena: Eigentlich habe ich nach der Schule überlegt Lehramt zu studieren. Ich habe mich aus vielen Gründen dann aber für einen anderen Studienplatz entschieden, aber der Faible Wissen zu vermitteln ist halt geblieben und auch in meinem gewählten Beruf hat es eine (kleine) Rolle bekommen.
Das sind eben die Coachings, die ich aber nicht wirklich aktiv bewerbe. Wenn ich Wissen weitergebe, dann persönlich in 1:1 Coachings/Mentorings oder in Online-Kleingruppen. Ich möchte es einfach aus der intrinsischen Motivation machen, dass ich mich gut dabei fühle andere zu unterstützen und selbst daran wachse mich dafür im Prozess mehr zu reflektieren.
Tomey: Gibt es ein bestimmtes Thema oder einen Bereich, den du in deinen Coachings besonders gern vermittelst?
Milena: Ich bin stets ganzheitlich unterwegs und spare nicht mit Erfahrungsberichten aus erster Hand, Hinweisen auf mögliche Stolpersteine und versuche Motivation zu sähen. Am Ende könnte ich stumpf Wissen ausschütten, aber ich coache lieber ganz auf die Person zugeschnitten und hole sie an ihrem Standpunkt ab. Das hat sich für bewährt!
Für reines objektives Wissen ist ein YouTube-Video von einem der Spitzenfotografen unserer Branche sicher geeigneter, aber für ein Coaching von jemandem, der den gewünschten Weg vielleicht vor nicht so langer Zeit aus eigener Kraft gegangen ist – da könnte man bei mir richtig sein!
Tomey: Was war dein bisher spannendstes oder herausforderndstes Coaching-Erlebnis?
Milena: Ich glaube das Mentoring-Programm mit einer Fotografin zu durchlaufen, die von der Außenwahrnehmung deutlich mehr im Fokus der Fotoszene steht als ich. Trotz namenhaften Markenkooperationen, einer großen Followerschaft und viel äußerem Zuspruch fehlte ihr jemand, der ganz transparent mit ihr über Stolpersteine auf dem Berufsweg, Umsatzzahlen usw. spricht.
Das sie mir dieses Vertrauen entgegengebracht hat, macht mich dankbar und hat in mir viel bewegt. Sie durfte ich fast 18 Monate begleiten nach unserem Personalcoaching – das war eine abwechslungsreiche und tolle Erfahrung!
Tomey: Hattest du schon mal einen Schüler oder eine Schülerin, von der du selbst etwas lernen konntest?
Milena: Ich glaube, dass man von jedem Menschen auf seinem Weg etwas lernen kann und ich versuche es auch auszunutzen und alles mitzunehmen. In einem so intensiven zwischenmenschlichen Verhältnis, wie einem Coaching, ist da definitiv noch mehr Potential und ich freue mich schon darauf herauszufinden, was es im nächsten Coaching sein wird.
Tomey: Hat sich deine Art zu coachen über die Jahre verändert?
Milena: Bestimmt. Ich bin selbst erfahrener geworden und haben natürlich sowohl als Fotografin, als auch als Coach viel gelernt. Also hoffe ich das sehr! Ich werde mal eine Analyse starten und meine ehemaligen Mentees befragen. 😉
Tomey: Du bist Teil unseres Redaktionsteams – wie empfindest du die Zusammenarbeit mit dem Magazin?
Milena: Ich bin aktuell sehr in meinem eigenen Job eingebunden, aber ich versuche regelmäßig meine Zeit und Meinung sinnvoll einzubringen. Ich mag Magazine einfach (da kommt vielleicht die studierte Publizistin durch ;)) und freue mich, was hiermit auf die Beine gestellt wird und wenn ich einen kleinen Teil beitragen kann – umso besser!
Tomey: Welche Aspekte eines Editorials oder einer Bilderserie sind dir besonders wichtig?
Milena: Das sie meiner Ästhetik in Gesamtheit zusagen – nicht das konkrete Bild oder die Idee an sich. Das wäre ja auch zu kurz gedacht für ein Redaktionsteammitglied. Aber ich brauche einen roten Faden und eine Sinnhaftigkeit innerhalb einer Bilderreihe.
Tomey: Gibt es Trends oder Entwicklungen in der Fotografie, die du spannend findest und gern im Magazin sehen würdest?
Milena: Oh, ich bin mir sicher die einsendenden werden uns immer neu überraschen! Und darauf freue ich mich – die Fotografie hat millionenfach Gesichter und ich möchte so viele wie möglich kennenlernen!
Tomey: Gibt es fotografische Projekte oder Ideen, die du in Zukunft gerne umsetzen möchtest?
Milena: Mich inspirieren viele Dinge, Sets und Ideen und natürlich geistern auch immer mal konkretere Ideen in meinem Kopf herum. Aber in Summe muss ich gestehen, dass ich aktuell wieder eher an der spontanen Kreativität arbeite und versuche meine Motive wieder mit mehr Leichtigkeit entstehen zu lassen.
Ich bin nun 5 Jahre in Vollzeit selbstständige Fotografin und habe natürlich auch die ein oder andere Veränderung durchlebt. Die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre (und die Pandemie) haben meine ersten Jahre in meinem Traumjob strategischer werden lassen, als ich mir anfänglich natürlich gewünscht hätte. Aber ich habe natürlich auch viel aus der Situation gelernt und erhoffe mir nun eben nochmal ein bisschen mehr meiner künstlerischen Spontanität hinter der Kamera und die erlernte Ernsthaftigkeit mit dem geschäftlichen Rahmen. Mal sehen, wie mir das gelingen wird!
Tomey: Was möchtest du als Fotografin langfristig erreichen oder hinterlassen?
Milena: Ich möchte ein glückliches, langes Berufsleben als selbstständige Fotografin, Coach und Kreative haben. Ich brauche keine übermäßige Bekanntheit – das ist es in meinen Augen eher, was Kolleg*innen brauchen, die vom Coachen/ Workshops leben oder die es als ambitioniertes Hobby sehen.
Für mich ist meine wertschätzende Kund*innen- und Kolleg*innen-Bubble genau das, was ich deutlich mehr brauche als weitreichende Anerkennung oder große Social Media Bekanntheit.
Vielleicht kann ich irgendwann ein Artbook über meine People-Fotografie in der sächsischen Schweiz herausbringen. Man soll schließlich groß denken… 😉
Tomey: Welchen Rat würdest du jungen oder angehenden Fotografen geben, die sich in der Branche etablieren wollen?
Milena: Achtung – abgedroschen: Üben, üben, üben. Ich habe so unglaublich viel fotografiert, probiert und getestet. Weil ich definitiv nicht sonderlich technikbegeistert bin und auch nicht großartig viel Ehrgeiz habe mir zu vielen Themen lange Videos anzuschauen…bleibt nicht so viel übrig, was meine Entwicklung beschleunigen kann – außer „einfach machen“.
Ich habe inzwischen in allen möglichen (und unmöglichen ;)) Lichtsituationen, Wetterverhältnissen und Umständen fotografiert und kann mir kaum noch äußere Rahmenbedingungen vorstellen, die mich ernsthaft nervös machen könnten. Am Ende ist Erfahrung und Souveränität wichtiges Handwerkszeug um Herausforderungen zu meistern und beides sind – meiner Meinung nach – Begleiterscheinungen von ganz viel Übung. Also nicht aufgeben, wenn mal ein paar Shootings nicht die weltverändernden Bilder bringen. Das nächste Foto-Shooting bringt vielleicht einen großen Entwicklungschritt mit sich…oder das übernächste! Aber Geduld ist schließlich eine Tugend! 😉
Tomey: Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern mitgeben möchtest?
Milena: Ich würde mir für die Fotoszene wünschen, dass sie ein wenig friedfertiger wird. Der virtuelle Umgangston ist sehr rau geworden und oft wird aufgrund von Gerüchten eine Verurteilung vorgenommen, bei der ich mir oft wünsche, dass einfach etwas mehr aufeinander zugegangen wird. Wir sollten wieder mehr miteinander statt gegeneinander und mehr Support statt Egotrips. Lasst uns einfach erleben, fühlen und genießen, was uns alle verbindet – die Fotografie.